Behindertensport

Ein Event der besonderen Art Original-Ausschnitt aus der Wetterauer Zeitung, 15.05.2004

240 Jugendliche mit Down-Syndrom mit "Spaß am Sport" in Frankfurt

(jr) Kürzlich fand in der Leichtathletikhalle in Frankfurt/Kalbach das zweite Deutsche Down-Syndrom sprotfest statt. Über 240 Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland trafen sich in Kalbach, um sich dem sportlichen Wettkampf zu stellen. Im Vorjahr noch eine kleine familiäre Veranstaltung, war das diesjährige Sprotfest mit über 1000 Besuchern sensationell besucht. Dabei waren auch Kinder und Jugendliche aus der Wetterau.

Als Down Syndrom oder auch Trisomie 21 bezeichnet man Menschen, die das 21. Chromosom drei Mal haben. die Bezeichnung Down Syndrom könnte fälschlicherweise den Eindruck erwecken, dass diese Menschen "Down" sind. Das Gegenteil ist der Fall. Um das zu beweisen, trafen sich über 240 aktive Kinder und Jugendliche zum diesjährigen Deutschen Down Syndrom Sportfest in Kalbach. Initiator und Veranstalter war die HEXAL-Foundation, die unter dem Motto "Für eine bessere Zukunft" über das Down Syndrom informiert und für mehr Toleranz und Offenheit im Umgang miteinander wirbt.

Mit von der Partie bei diesem Sprot-Event der ganz besonderen Art waren auch sechs junge Sportler/innen der elterngruppe Down Syndrom. Julia Rolle (drei Jahre), Axel Häusler (zehn Jahre), Andreas Schön (zehn Jahre), Andreas Hilß (15 Jahre), Felix Mutschler (17 Jahre) und Eric Steinbach (18 Jahre) gingen in den jeweiligen Altersklassen an den start. Entsprechend des Alters mussten unterschiedliche Disziplinen gemeistert werden. Das große Ziel "Spaß am Sport" stand dabei an erster Stelle. Im Mini-Triathlon (Hindernislauf/Hütchenlauf/Sackhüpfen), Weitsprung, 50m-Lauf, 100m-Lauf, Ballweitwurf und Elfmeterschießen (bei den ganz Kleinen waren es vielleicht nur drei Meter zum tor) konnten die Kinder und Jugendlichen sich dann versuchen. Nicht nur den Aktiven machten die Wettkämpfe viel Spaß.

Die Eltern wurden durch die fröhliche Atmosphäre ebenfalls zu sportlichen Aktivitäten angetrieben. So liefen durchaus mal Mama oder Papa beim 100m Lauf mit. Reichlich Applaus gab es von den Zuschauern reichlich, was den Ehrgeiz bei den Kindern weckte und zu tollen Leistungen führte. Auch die etwa 100 Frankfurter Sportstudenten, die die einzelnen Disziplinen organisierten und durchführten, hatten viel Freude an diesem Sportfest.

Am Ende durfte natürlich eine Ehrung nicht fehlen. So konnte sich jeder Teilnehmer über eine schmucke Medaille und eine Urkunde freuen, dazu gab es sogar noch ein kleines Präsent. Durch die überwältigende Teilnehmerzahl hatte nicht jeder Teilnehmer das Glück bei der siegerehrung im Frankfurter Römer dabei zu sein. Alle teilnehmer waren von diesem Tag begeistert und werden sicherlich auch 2005 wieder dabei sein. Und wer weiß, vielleicht starten dann noch mehr Kinder und Jugendliche aus der Wetterau.